Aikido - ein Weg des Herzens

 

- Ai   =   Harmonie / Einklang
               Miteinander schwingen
              Verschmelzung / Liebe

 

- Ki    =  Allem innewohnende Grund-  
               schwingung / Lebensatem
               Lebenskraft / Lebensursprung
               universelle Schöpfungsenergie
               Geist-Herz-Seele / Stimmung

 

- Do   =   der Weg des schöpferischen
                 Wirkprinzips
                 der Weg beständigen Übens
                 und Wiederholens
                 ein meist lebenslanger Weg
                 der Geistesreifung 


                      Was ist Aikido ?

Aikido ist aus japanischen Kampfkünsten entstanden.  Es wurde von dem Meister O Sensei Morihei Ueshiba begründet.
Er war Meister verschiedenster Budo- künste und schuf angeregt durch religiöse Erfahrungen das Aikido.


Er fand es auf der Suche nach einer Selbstverteidigungsart, die es ermöglichte
einen Angreifenden nicht zu vernichten, sondern "ihn so zu führen,
daß er freiwillig seine feindliche Einstellung aufgibt".

Obwohl das Aikido in erster Linie ein System ist, um Körper, Geist und Seele
in Einklang zu bringen, und somit eher eine Friedenskunst als eine Kampfkunst ist,
so ist es doch auch, durch die Hebel- und Wurftechniken, eine effektive
Selbstverteidigungskunst, die allerdings mit sehr viel Geduld erlernt werden muß.

Als Aikidoka kann man lernen, sich mit dem Universum zu verbinden,
und z.B. die Wesenheiten der Elemente in sich zu spüren und zu entwickeln :
Erde – die Bodenständigkeit, das verwurzelt sein
Feuer – das Verwandelnde, das harte „Konflikte“ zu Asche werden läßt,
auf das fruchtbares neues Leben daraus erwachsen kann
Wasser – das Weiche, welches so kraftvoll ist, daß es Felsen höhlt
Wind – das Wandlungsfähige, von der Flaute die vollkommen still ist
bis zum Wirbelsturm, der ruhig im Inneren ist mit wirbelnder Kraft ringsum,
sodaß man lernt sich in Situationen verhältnismäßig zu verhalten.

 Sowohl die „Techniken“, als auch der geistig, seelische Hintergrund des Aikido erschließt sich dem Schüler, erst im beständigen Üben.
Auf dem Aiki–Do (Weg oder besser Pfad),
muß jeder seinen eigenen Herzensweg suchen, finden und festigen.


Worum geht es im Aikido ?

 

Im Grunde geht es im Aikido darum, sich als Mensch auf einen Übungsweg <Do>  einzulassen, durch den man erfahren lernt, was es bedeutet in Harmonie <Ai>
mit der Lebensenergie <Ki> und dadurch in Harmonie mit sich selbst,
mit anderen Menschen und der Umwelt zu leben.

 

Durch spezielle Partnerübungen lernt ein Angegriffener <nage/tori>, sich mit der Kraft des Angreifers <uke> so zu verbinden, daß er lernt ihn zu führen.

Sowie jede wahre Kampfkunst ohne Wettkampf ist, so auch im Aikido.
Denn die Prinzipien des Aikido basieren
mehr auf Kooperation und Schutz, als auf Konfrontation, Angriff und Zerstörung.

Der Wettkampf wird also bewußt heraus-gehalten, weil zum einen, Gedanken an Siegen/Verlieren leichter abzubauen sind,
wenn es  keine äußere Form hierfür gibt;


zum anderen, das Empfinden der Selbstverteidigung geschwächt wird, wenn die Selbstverteidigung auf bestimmte Spielregeln reduziert wird.
Im Aikido wird deshalb oft auch auf die äußere Kennzeichnung des erreichten Lern- grades als Schüler und als Meister verzichtet. Man kann an der Übungskleidung nur erkennen, ob es sich um einen Schüler oder Meister handelt,
aber eben nicht welchen Grad er erreicht hat.

Der friedvolle Aspekt des Aikido wird auch im Training deutlich, in dem, obwohl von „angreifen und verteidigen“ die Rede ist, auf die Rolle und die Technik des Angreifenden nur soweit eingegangen wird, als es zum Erlernen der Bewegungs-abläufe sinnvoll ist.
Wenn der Partner "angreift" gilt es, sich auf seine Seite zu begeben, auszu-weichen,  und sich dann im Grunde mit ihm gemeinsam zu bewegen;


- bei dem sich nun natürlich-einfügenden Leiten des Partners bedarf es nur eines sehr geringen Kraftaufwandes, da der Partner ja in die "gleiche" Richtung will.
Er spürt vom Gegenüber keinen Widerstand und weiß darum der Lenkung und
der anschließenden Umlenkung keinen Widerstand entgegen zu setzen.
Deshalb ist Muskelkraft kein entscheidender Faktor.

 

O Sensei soll gesagt haben :

„Wer seinen eigenen Arm heben kann,
kann Aikido ausüben.“


Was ist das "besondere" an der Bewegungsart im Aikido?

 

Die Bewegungen im Aikido sind kreis-, acht- und spiralförmig. Sie folgen damit der natürlichen Art von Bewegung überhaupt. Von daher gibt es keine direkten Blocks oder Gegenbewegungen, sondern nur umlenkende und weiterleitende Bewegungen.

 

Es soll in den "Techniken" grundsätzlich unter Ausnutzung der Naturgesetze, der Massenträgheit und der Hebelgesetze bewegt werden.
Denn diese erlauben es erst, die Bewegung des Angreifers umzulenken
und die Kräfte so zu transformieren, daß der Angriff wirkungslos wird.

Die Hebeltechniken sollen über die Gelenke, durch die Mitte (  das Zentrum ) auf den gesamten Körper wirken.
Da sie in der natürlichen  Drehrichtung eingesetzt werden, verursachen sie,
wenn man sie harmonisch anwendet keine Schmerzen und sind darüber hinaus gute Dehn- und Streckübungen.


Da die Wachstumsfugen bei den Heran-wachsenden noch sehr beweglich und empfindlich sind, werden mit Kindern unter 14 Jahren nicht alle Hebel-techniken geübt.
Aufmerksamkeits, Konzentrations – und Reaktionsübungen, sowie Grundschritte, Führtechniken, Fallschule und Würfe stehen bei ihnen im Vordergrund.


Die Aikidobewegungen sind ideal,
um sich ein tiefgreifendes Körper "Paradox" zu erarbeiten,
welches eigentlich jeder natürlichen und somit gesunden Bewegung zu Grunde liegt :

 

"Fließende Flexibilität des Körpers
bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung seines stabilen Gleichgewichtes."

Zum Training selbst :

 

Hier eine kleine Aufstellung, was so vorkommen kann !

  • Einzel-,  Partner- und
    Gruppenübungen.
  • Arten der stillen, tönenden und bewegenden Meditation.
  • Lockerungs - und Dehnübungen
  • Atem - und Atemkraftübungen
  • Vorstellungsübungen
  • Sensibilisierungsübungen zum be- wußten Erleben der Natugesetze
  • spezielle Basisübungen
  • Fallschule
  • eine geringe Anzahl von festgelegten Angriffsarten und Hebel- und Wurf –  techniken ergeben „unzählige“ Bewegungsmöglichkeiten
  • Kata-Übungen
  • Übungen mit Stock, Schwert und Messer (Holzübungsgeräte)
  • Randori – fließendes Training mit
    mehreren Angreifern
  • Training nach Musik, oder auch mal blind, im Dunkeln, oder im Schnee
  • Massagen
  • Und ganz viel Rei, ganz viel herzliche Respektbezeugung


   Trainingsumgebung- und kleidung :

 

Wir trainieren auf Judo / Aikidomatten.
Es wird meist barfuß trainiert,
im Winter mit Stoppersocken.
Am Anfang reicht eine lange, weite Hose;
ein dickes, langärmeliges Sweatshirt
oder normaler Trainingsanzug, später
sollte es ein spezieller Aikidoanzug sein.